Winterdepression

Die Winterdepression kann gut behandelt werden, soviel vorweg. Aber was ist eine Winterdepression genau und welche Möglichkeiten gibt es, um die damit einhergehenden Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen? Diese und weitere Fragen zur Winterdepression werden hier geklärt...

Winterdepression im Überblick:

  • Winterdepression ist mit der Lichttherapie als auch medikamnetös gut behandelbar
  • Die Winterdepression ist ein anerkanntes Krankheitsbild: Rezidivierende depressive Störung
  • Winterdepression führt unter anderem zu Antriebslosigkeit und stark erhöhtem Schlafbedarf
  • Winterdepression, Saisonal Abhängige Depression und Winterblues (milder) sind Synonyme
  • Auslöser der Winterdepression ist hauptsächlich der Mangel an Licht (kurze Tage im Winter)
  • In Ländern mit kurzen (dunklen) Herbst- und Wintertagen sind Menschen häufiger betroffen
  • Die Winterdepression tritt zwischen September und März auf
  • Ab Februar bis April klingen die Symptome vollständig oder weitestgehend ab
  • Die Hormone Melatonin und Serotonin spielen eine wichtige Rolle bei der Winterdepression
  • Die Symptome der Winterdepression sind denen einer "normalen Depression" recht gleich
  • Von der Winterdepression können sowohl Frauen als auch Männer in jedem Alter betroffen sein

Eine Winterdepression unterscheidet sich grundsätzlich von temporären Verstimmungen, die jeder Mensch kennt und die hin und wieder auftreten können. Bei Winterdepressionen liegt die gedrückte Grundstimmung über einen längeren Zeitraum vor. Neben der generell üblichen Antriebslosigkeit fehlt Betroffenen häufig die Fähigkeit, Freude zu empfinden. Man möchte sich am liebsten nur noch unter der Bettdecke verstecken, nicht mehr ans Telefon gehen, und auch sonst wird der Kontakt zu Freunden möglichst gemieden. Kleinste Aufgaben wie das Einkaufengehen oder Wäschewaschen können zu unüberwindbaren Herausforderungen heranwachsen. Probleme bei der Konzentration, Schuldgefühle, das Empfinden einer Minderwertigkeit, Gedächtnisstörungen, Denkblockaden, Angstgefühle, Zukunftsängste oder ein Gefühl der Beklemmung sind weitere mögliche Symptome. Das Aufstehen am Morgen fällt in der Regel besonders schwer, und ein Morgentief -besonders starke Beschwerden am Morgen- wird sehr häufig beobachtet. Nicht selten weinen von einer Winterdepression geplagte Menschen kurz nach dem Aufstehen ohne erkennbaren Grund. Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen können den Tag-Nacht-Rhythmus komplett durcheinander bringen. Je nach Schwere der Winterdepression können die genannten Symptome stärker oder schwächer ausfallen, aber nicht alle  diese Beschwerden müssen auftreten. Das häufigste Symptom ist die stark ausgeprägte Antriebslosigkeit: "Keine Lust, keine Kraft, lass mich in Ruhe". Das ist das Bild der Kranheit, und darf nicht als Versagen der Betroffenen interpretiert werden. Die Betroffenen können selbst nichts dafür. Aber gerade die Betroffenen einer Winterdepression sind es, die ihre Beschwerden und ihr Befinden oft als ein persönliches Versagen empfinden, leider.

Betroffene sind meist in der Lage, ihr inneres Empfinden nach außen hin zu verbergen, und spielen Außenstehenden ein Bild der Normalität vor. Das tatsächliche innere Bild und Empfinden bleibt dem sozialen Umfeld daduch oft verborgen. Betroffene suchen die Schuld für ihr Befinden gerne bei sich selbst, denken nicht an eine Krankheit, und suchen deshalb möglichwerweise den Arzt nicht auf. Der erste wichtige Schritt ist der Gang zum Arzt, den Betroffene mitunter meiden, weil sie nicht glauben, dass ihnen überhaupt geholfen werden kann. Betroffene einer Winterdepression sollten wissen, dass es sich um eine Krankheit  handelt, die gut behandelt werden kann. Scham, Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe sind fehl am Platz. 

Saisonal abhängige Depression: Winterdepression

Vorab einige allgemeine Informationen zur Winterdepression: Die Winterdepression ist seit 1987 ein anerkanntes Krankheitsbild und wird im ICD-Katalog aufgeführt. Der ICD ist die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Kurz erklärt: Der Katalog beschreibt die unzählig vielen Krankheitsbilder und deren Symptome. Ärzte müssen sich an diesen Katalog halten. Auf Diagnosen und Krankmeldungen stehen die im ICD festgelegten Schlüssel, die ein Krankheitsbild beschreiben, z.B. F33.0 für die Winterdepression (Rezidivierende depressive Störung). Das Leiden der Menschen, die von einer Winterdepression betroffen sind, kann starken Einfluß auf unterschiedliche Bereiche im Leben haben. Das soziale Umfeld, das Arbeitsleben, die Partnerschaft. Alle Bereiche können mehr oder weniger stark durch eine Winterdepression in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Winterdepression kann unterschiedlich stark in ihren Ausprägungen ausfallen und ist weit mehr als eine kurzfristige vorübergehende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit.

WinterdepressionIn Ländern mit kurzen und dunklen Wintertagen kommt die Winterdepression häufiger vor. Die Saisonal Abhängige Depression (SAD) tritt somit in näher am Äqutaor liegenden Ländern wesentlich seltener auf. Am Äquator fällt der Wechsel der Jahreszeiten zwischen Sommer und Winter weniger schwer ins Gewicht. Es herrscht das ganze Jahr über ein "milderes" Klima; kurze und dunkle Wintertage sind seltener. So schwanken die Zahlen der Betroffenen je nach Land bzw. Wohnort. Forschungen haben ergeben, dass ein höheres Risiko besteht (an einer Winterdepression zu erkranken) desto weiter die Menschen vom Äquator entfernt leben. Die Zahlen hierfür lagen bei 1,4% für das südlich gelegene Florida, 4% für Washington und 9,7% für das in diesem Vergleich am weitesten vom Äquator entfernteste Gebiet New Hampshire. Würden man diese Zahlen interpolieren, so ergäbe sich für in Deutschland lebende Menschen ein Risikofaktor von 11,2 Prozent.

Weitere Studien haben dagegen ergeben, dass das Risiko einer Erkrankung in Canada im Vergleich zu europäischen Ländern doppelt so hoch ausfällt. Mit Statistiken und Interpretationen kann vieles in die eine und auch einiges in die andere Richtung interpretiert werden. So liegen einige europäische Länder wie Spanien, Griechenland oder Italien bezogen auf den Breitengrad wesentlich weiter südlich im Vergleich zu Canada, also näher am Äquator. Andere europaische Länder liegen wiederum auf gleichen Breitengraden wie Canada. 

Schätzungen besagen, dass in den Vereingten Staaten ca. 6% an einer Winterdepression (SAD) leiden. Weitere 14,6% der Menschen weisen Symptome der milderen Winterdepression aus, also der umgangssprachlich als Winterblues bezeichneten Form der Winterdepression oder auch SSAD genannt (Subsyndromal Seasonal Affective Disorder).

Winterdepression Deutschland
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Obwohl also einige der Zahlen aus vertrauenswürdigen Quellen stammen, und auch wenn die World Health Organization (WHO) Fragebogen für Statistiken zur SAD-Diagnose länderübergreifend in gleicher Form auswertet: Es bleiben immer einige unbekannte und länderspezifische Parameter im Hintergrund, die die statistischen Zahlen zur SAD beeinflussen können. Möglicherweise jammern die Deutschen mehr als die Norweger, und geben bei objektiv gleichem Leidensdruck ein subjektiv pessimistischeres Befinden an? Wer weiß das schon.

Statistiken und Breitengrade hin oder her: Von der Winterdepression betroffene Menschen berichten regelmäßig über ein plötzliches Abklingen der Symptome, sobald sie im Winter Deutschland den Rücken kehren und in Richtung Süden Urlaub machen. Wer sich das leisten kann, sollte von dieser Strategie Gebrauch machen.

Winterblues \ Winterdepression \ Saisonal Abhängige Depression

Die unterschiedlichen Begriffe für das gleiche Thema: Der Winterblues ist kein Begriff, der auf wissenschaftlichen Beinen steht. Das Wort "blue" kommt aus dem Englischen und bedeutet "traurig". Winterblues kann damit wortgetreu als Wintertraurigkeit übersetzt werden, was jedoch ein völlig falsches Bild von einer Depression vermuten läßt. Die Symptome gehen über eine Traurigkeit weit hinaus.

Vom Wort Winterblues anstelle von Saisonal Abhängiger Depression wird vermutlich gerne Gebrauch gemacht, wenn die Krankheit verharmlost werden soll. Denn Winterblues hört sich nicht nach etwas besonders Tragischem an. Einige Menschen assoziieren das Wort Winter Blues vielleicht gar mit einem Tanz: Blues, Musik, tanzen, der Wintertanz. Der Tanz der Hormone geht tatsächlich in die richtige Richtung. Denn Hormone wie Melatonin und Serotonin spielen eine wichtige Rolle bei der Winterdepression. 

Über Depressionen wird in Deutschland noch immer nicht gerne offen gesprochen. In den Medien hat das Thema Depression unter amderem durch den sehr bekannten Torwart Robert Enke zwangsweise Einzug gefunden. Aber im privaten Bereich ist Zurückhaltung eher die Regel. Denn es hat alles irgendwie mit der Psyche, dem Kopf, dem Denken zu zu tun. Psychisch krank sein möchte niemand, also kommt ein Begriff wie Winterblues gerade Recht. Wenn Frauen davon sprechen, dass die Hormone gerade mal wieder verrückt spielen, so hört sich das nicht so tragisch an, denn "das kennt man ja bereits" aus anderen Bereichen schon. Frauen gehören mit ca. 75% zu den am häufigsten betroffenen Personengruppen, die unter einer Winterdepression zu leiden haben.

Kurzum: Die Winterdepression ist im Grunde das Gleiche wie der Winterblues und beschreibt die Saisonal Abhängige Depression (SAD) in einer abgemilderten Form. Leichter ausgeprägte saisonal abhängige Depressionen, die nicht den Kriterien einer "normalen SAD" genügen, werden als subsyndromale Depression bezeichnet, kurz SSAD. Ärzte sagen also SSAD, und Betroffene reden von Winterblues. Ärzte sagen SAD, und Betroffene reden von Winterdepression. Beide meinen jeweils das Gleiche.

Hersteller von Wellness-Produkten verwenden gerne Werbebotschaften a la Beugt dem Winterblues vor oder Hilft gegen Winterblues. Damit stehen die Hersteller vermutlich auf der sicheren Seite, wenn es um die tatsächliche Wirkung von Lichttherapie-Produkten geht, die nicht wissenschaftlich anerkannt und als wirksam eingestuft sind. Winterblues ist im Endeffekt also die weichere Wortvariante der Saisonal Abhängigen Depression.

Natürliche Mittel gegen Winterdepression

Bei der Behandlung der Winterdepressen geht es in erster Linie darum, mehr Licht aufzunehmen. Die folgende Grafik vermittelt ein Gefühl dafür, wieviel "Energie" im Licht steckt. Für Menschen mit Winterdepression steht Licht jetzt an oberster Stelle. Was in der folgenden Grafik nicht gezeigt wird, sind die schlechten Lichtverhältnisse in Wohnräumen. Diese wären in der Abbildung kaum noch sichtbar.Winterdepression und das Licht in LUX
Innenräume mit einer normalen Beleuchtung liegen zwischen 100 Lux und 500 Lux. Das gemütliche Abendlicht liegt bei etwa 100 Lux. Normal ausgeleuchtete Innenräume weisen Werte zwischen 300 und 500 Lux auf. Als natürliches Mittel gegen Winterdepression kommt in erster Linie der regelmäßige Aufenthalt im Freien in Frage, also täglich raus gehen an die frische Luft, egal bei welchem Wetter, mindestens 30 Minuten.

SAD - Saisonal Abhängige Depression

SAD kommt aus dem Englischen und steht für Seasonal Affective Disorder. Frei übersetzt die Saisonal Abhängige Depression. Genauer übersetzt bedeutet Seasonal Affective Disorder in etwa: In Abhängigkeit an die Jahreszeit auftretende Veränderung der Stimmungslage, wobei Disorder als Störung oder Krankheit zu übersetzen ist. Der Umstand  für die Änderung der Stimmungslage sind die kurzen und dunklen Herbst- und Wintertage, die den Menschen die Probleme bereiten. Sobald die Tage wieder länger werden und die Sonne häufiger scheint, verschwindet die Winterdepression meist wieder vollständig. Ausschlaggebend für die Winterdepression scheint die im Winter kürzere Dauer der Lichtstrahlung zu sein, und nicht die geringere Lichtintensität an sich. 

Die Winterdepression ist unter den rezidivierenden (wiederauftretenden) depressiven Störungen eingestuft. Das bedeutet, dass die Depression nach erfolgreicher Heilung oder spontaner Remission (temporäre oder dauerhaftes Nachlassen der Symptome, jedoch ohne Erreichen der vollständigen Genesung) erneut auftreten kann oder aufgetreten ist. Die Winterdepression tritt typischerweise wiederkehrend in den Herbst- und Wintermonaten erneut ein, und klingt im Sommer wieder vollständig oder weitestgehend ab.

Diagnose Winterdepression - Symptome der Winterdepression

Menschen, die von einer Winterdepression betroffen sind, leiden unter den typischen Symptomen einer normalen Depression, wobei nicht alle Symptome zutreffen müssen. Die Ausprägung der Symptome kann unterschiedlich stark ausfallen:
Konzentrationsschwierigkeiten, Störungen beim Einschlafen und\oder Durchschlafen, Antriebslosigkeit (keine Lust, etwas zu tun), Energielosigkeit (keine Kraft, etwas zu tun), Angstzustände, körperliche Beschwerden ohne erkennbare oragnische Ursache, verändertes Verlangen in der Sexualität, Gedächtnisstörungen und Weitere. Die Symptome führen in der Regel dazu, dass sich Betroffene aus dem sozialen Umfeld immer mehr zurückziehen, bis hin zum "Nicht mehr aus dem Bett aufstehen wollen".

Bei der Winterdepression treten folgende Merkmale als Indikatoren hervor:

  • Stark erhöhter Schlafbedarf
  • Appetit auf kohlenhydrathaltige Speisen wie Nudeln, Brot und tatsächliche Gewichtszunahme
  • Auftreten der Stimmungsschwankungen ab September (in 2 aufeinander folgenden Jahren)
  • Vollständiges oder teilweises Abklingen der Beschwerden in den Monaten Februar, März, April
Philips HF3319/01 Energy LightAndrov Lichtbox 10.000 LuxDavita 11072 Lichttherapiegerät LD 72Davita 11110 Lichttherapiegerät LD 110Davita 10220 Lichttherapiegerät PhysioLight LD 220
Generell empfohlene Behandlungsdauer in Abhängigkeit vom Abstand zur Lichttherapie Lampe und hieraus resultierender Lichtleistung:
30 Minuten bei 10.000 Lux bzw. 1 Stunde bei 5.000 Lux bzw. 2 Stunden bei 2.500 Lux (von Gerät zu Gerät unterschiedlich)
Preisca 140 €ca 140 €ca 260 €ca 400 €ca 800 €
Lichtleistung maximal10.000 Lux10.000 Lux15.000 Lux25.000 Lux60.000 Lux
Lichtleistung bei Abstand2.600 Lux bei 50 cm Abstand5.000 Lux bei 35 cm Abstand laut Hersteller2.500 Lux bei 55 cm Abstand laut Hersteller5.000 Lux bei 45 cm Abstand laut Hersteller10.000 Lux bei 50 cm Abstand laut Hersteller
Leuchtmittel Lebensdauer10.000 Stunden8.000 Stunden10.000 Stunden10.000 Stunden10.000 Stunden
Flimmerfrei
Zeitschaltuhr oder Zeitanzeige
Beleuchtungsstärke einstellbar
UV-A + UV-B Strahlung unbedenklich
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