Was tun gegen Winterdepressionen

Gegen Winterdepressionen können sowohl vorbeugend als auch akut Maßnahmen getroffen werden. Wenn Sie von Jahr zu Jahr regelmäßig unter Winterdepressionen leiden, fangen Sie frühzeitig mit der Lichttherapie Behandlung an. Noch bevor erste Anzeichen der Winterdepression auftreten. 

Antidepressiva

Wichtig: Sollten Sie Antidepressiva einnehmen, so setzen Sie diese bitte auf keinen Fall ohne vorherige Absprache mit Ihrem Arzt ab. Auch dann nicht, wenn Sie sich wieder besser fühlen. Antidepressiva machen nicht süchtig oder abhängig. Aber das Absetzen der Medikamente muß sehr vorsichtig und schrittweise durchgeführt werden. Weitere Informationen am Ende dieser Seite. 

Natürliche Mittel gegen Winterdepressionen:

Die nachfolgenden Mittel gegen Winterdepressionen sind nicht nach Effektivität sortiert. Dem einen Menschen hilft das eine, einem anderen hilft etwas anderes. Suchen Sie sich die Möglichkeiten heraus, die Sie ansprechen. Wichtig: Überfordern Sie sich nicht. Ein Schritt folgt dem nächsten. Wenn Sie an Winterdepressionen leiden, dann ist ihr Leistungspotenzial im Moment eingeschränkt. Sie können nicht all das leisten, wozu Sie vorher ohne Winterdepression in der Lage waren. Gestehen Sie sich das ein, es gehört zum Bilder dieser Krankheit einfach dazu.

Lichttherapie zu Hause oder in einer Klinik

Die Behandlung mit der Lichttherapie Lampe gehört zu den effektivsten Behandlungsmethoden bei Winterdepressionen. Bei 60% bis 80% der Betroffenen führt die Lichttherapie zu einer Besserung der Symptome, oft auch zu einem völligen Abklingen der Symptome. Die Lichttherapie kann in einer Klinik durchgeführt werden, zu Hause oder auch am Arbeitsplatz (mit einer Lichttherapie Lampe auf dem Schreibtisch).

Nutzen Sie das echte Tageslicht

Bei einer Winterdepression ist jede Form von Tageslicht sehr wichtig. Auch verregnete Herbst- oder Wintertage sind noch so hell, dass Spaziergänge wahre Lichtduschen sind. 3500 Lux Lichtintensität sind an herbstlichen Tagen noch vorhanden. Planen Sie einen verbindlichen Spaziergang von mindestens 30 Minuten pro Tag in Ihren Tagesplan ein, auch bei richtigem "Sauwetter". Umso schlechter das Wetter ist, desto weniger Menschen kommen Ihnen im Wald oder auf Feldwegen entgegen. Sie haben alles für sich alleine und Ihre Ruhe.

Verpflichten Sie sich zu Terminen

Wenn Sie einen oder mehrere Tipps auf dieser Seite ausprobieren möchten, aber Ihr Antrieb verweigert die Durchführung der geplanten Tätigkeit, dann verpflichten Sie sich anderen gegenüber. Verabreden Sie sich für die regelmäßige Durchführung einer Tätigkeit mit anderen Menschen mit festen Terminen. Zum Beispiel mit der besten Freundin, mit Geschwistern oder anderen Menschen, die für Sie in Frage kommen. Sie werden andere Menschen nicht gerne versetzen, und die Verabredung einhalten.

Helfen Sie einem Tier, übernehmen Sie Verantwortung

Ähnlich dem vorherigen Tipp, aber doch ganz anders in der Wirkung. Viele Tiere sitzen im Tierheim. Gehen Sie mit einem Hund aus einem Tierheim spazieren. Sie werden Dankbarkeit und Freude von dem Tier erfahren. Wenn auch einigen Hunden völlig egal ist, welcher Mensch am Ende der Leine "hängt". Sie schenken Freude. Und Sie übernehmen Verantwortung für einen Mißstand. Fast alle Tierheime bieten unter Vorlage des Personalausweises an, mit Hunden auszugehen. Fast alle Tierheime sind sehr dankbar für diese Hilfe. Am besten gleich jetzt im nächstgelegenen Tierheim anrufen und nachfragen.

Grübelei im Bett abschalten

Obwohl bei der Winterdepression das stark erhöhte Schlafbedürfnis ein typisches Symptom darstellt, können auch bei der Winterdepression Probleme beim Einschlafen am Abend oder beim Durchschlafen in der Nacht auftreten. Sorgen und kreisende Gedanken sorgen hier für Probleme oder ein durcheinander geratener Tag-Nacht-Rhythmus, weil am Tag zu viel geschlafen wurde. Kreisende Gedanken lassen sich leider nicht einfach beiseite schieben, und können verhindern das Einschlafen enorm erschweren. Wird im Bett liegend versucht, die wiederkehrenden Gedanken beiseite zu schieben, so sind sie meist in wenigen Minuten doch wieder da. Um dem Gedankenkarussel entgegen zu wirken, geben Schlafforscher folgenden Tipp:

Gedanken und Grübeleisn brauchen einen Platz, einen Ort, an dem sie abgelegt und als "vorerst erledigt" abgehakt werden können. Setzen Sie sich vor dem zu Bett gehen auf einen Grübel-Sessel. Ein Sessel oder einen Stuhl, den Sie immer vor dem Schlafengehen aufsuchen. Legen Sie sich einen Notizblock zur Seite, in den Sie Ihre Sorgen und Gedanken reinschreiben. Die Notizen müssen nicht leserlich sein, Hauptsache sie sind notiert. Alles wegschreiben, was Sie belastet, alles.

• Sie können sich danach sagen, dass sie nichts Wichtiges vergessen haben, weil sie alles notiert haben. Sie sind nicht mehr verpflichtet daran zu denken, weil es ja notiert ist.
• Sie können sich danachsagen, dass Sie sich morgen damit beschäftigen, und müssen es nicht jetzt in diesem Moment tun.
• Was Sie nicht wegschreiben, findet keine Ruhe. Was weggeschrieben ist hat sozusagen die Absolution erteilt bekommen, sich jetzt auch zur Ruhe legen zu dürfen.

Das Bett ist ein sauberer Ort. Gedanken-Unrat hat hier nichts zu suchen. Das Bett ist ein Zeichen von Ruhe, Erholung und Entspannung. Halten Sie mit dem Gedanken-Sessel die Gedanken fern von Ihrer Ruhezone. Wenn Sie nachts aufstehen, und die Gedanken oder Sorgen kommen wieder, dann gehen Sie zu Ihrem Notizblock und notieren sie alles. Versuchen Sie diese Trennung für Ihre Ruhezone hinzubekommen, auch wenn dieser Tipp nicht gleich zu 100 Prozent funktionieren sollte. Ein Notizblock auf dem Nachttisch ist auch eine Möglichkeit, falls Sie das nächtliche Aufstehen, Notieren der Gedanken und wieder zu Bett gehen zu sehr aufwühlt.

...in Arbeit

Eine geordnete Tagesstruktur ist sehr wichtig. Bei Depressionen gerät der übliche Tagesablauf gerne durcheinander.

Wichtig sind Wechsel zwischen Anspannung (Erledigung von Aufgaben) und Erholung (sich selbst belohnen und ausruhen). Schreiben Sie für den nächsten Tag auf einen Zettel, was Sie erledigen werden, und wie Sie sich selbst belohnen. Die Belohnung haben Sie sich verdient, es ist jetzt Zeit, abzuschalten.

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Absetzen von Antidepressiva nie ohne Arzt

Sowohl der Aufbau der Wirkung eines Antidepressivum als auch der Abbau der Wirkung kann bis zu 4 Wochen dauern. Unkontrolliertes Absetzen kann dazu führen, dass Sie sich zunächst vielleicht besser oder einfach auch ohne Medikament gut fühlen. Dazu folgende Hinweise:

Ein Antidepressivum ist nicht vergleichbar mit einer Kopfschmerztablette, die schnell genommen werden kann, wenn ein Leiden akut vorhanden ist. Ein Antidepressivum baut seine Wirkung (z.B. einen ehöhten Serotonin-Spiegel) langsam auf. Beim Absetzen verhält es sich ähnlich. Unangenehme und nicht erwünschte Nebenwirkungen können zwar schnell verschwinden (schon nach 1 bis 2 Tagen), aber die positive Wirkung des Antidepressivum (die Sie möglicherweise gar nicht den Antidepressivum zuschreiben) wirkt in der Regel eine Zeit lang weiter und läßt nur langsam nach. Treten jetzt beispielsweise nach 4 Wochen unangenehme, belastende Situationen auf (Lebensumstände, Wetterwechsel bei Winterdepression), so fehlt jetzt der "Schutz" des Antidepressivum. In solchen Fällen kann sich eine Depression sehr schnell und ziemlich heftig zurück melden. 

Es ist für viele Menschen nicht akzeptabel, Tabletten nehmen zu müssen. Bei einer Depression ist es jedoch nicht angebracht, "den Helden" zu spielen. Sätze von Betroffenen wie "Ich komme auch ohne diesen Mist aus" sind bekannt und absolut nachvollziehbar. Egal, welchen Grund Sie persönlich haben, die Medikamnete nicht weiter nehmen zu wollen. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt darüber, informieren Sie ihn über eventuell nicht vertretbare Nebenwirkungen oder fragen Sie ihn nach einem alternativen Antidepressivum. Wenn es an der Zeit ist, das Antidepressivum abzusetzen, dann führen Sie dies unter Beobachtung des behandelnden Arztes durch.